Ausgabe 12Bielefeld, 30. Dezember 2020

Nachrufe

An dieser Stelle wird der Nachruf von Pfarrer i. R. Eduard Wörmann angezeigt.

Bekanntmachungen

Nr. 44Mitglieder der Schlichtungsstelle nach dem Mitarbeitervertretungsgesetz/
Adresse der Geschäftsstelle

Landeskirchenamt	Bielefeld, 25. November 2020
Az.: 304.12

Die Landessynode hat am 18. November 2020 für die Amtszeit vom 1. Januar 2021 bis 31. Dezember 2026 die nachstehenden Mitglieder und stellvertretenden Mitglieder in die Schlichtungsstelle nach dem Mitarbeitervertretungsgesetz gewählt. Die Zuständigkeit der beiden Kammern der Schlichtungsstelle ergibt sich aus dem Ausführungsgesetz zum Zweiten Kirchengesetz über Mitarbeitervertretungen in der Evangelischen Kirche in Deutschland 2013 (Ausführungsgesetz zum Mitarbeitervertretungsgesetz – AGMVG) vom 20. November 2014 (KABl. 2014 S. 335).

Erste Kammer
Vorsitzender	Stellvertreter
Klaus Deventer Vorsitzender Richter am LAG, Oelde	Michael Klein Vizepräsident a. D. des VG Arnsberg, Bad Sassendorf
1. Beisitzer	Stellvertreter
Christian Bald Superintendent, Bielefeld	Dr. Uwe Gryczan Superintendent, Lübbecke
2. Beisitzer	Stellvertreter
Jürgen Krause Küster, Hagen	Detlef Maidorn Diakon, Unna
Zweite Kammer
Vorsitzender	1. Stellvertreter
Günter Schierbaum Vorsitzender Richter a. D. am LAG Hamm, Münster	Eckhard Limberg Vorsitzender Richter am LAG Hamm, Münster
	2. Stellvertreter
	N. N.
1. Beisitzerin	1. Stellvertreterin
Claudia Kunze Ev. Johanneswerk Bielefeld e. V., Bielefeld	Sabine Kathman Stiftung Wittekindshof, Bad Oeynhausen
	2. Stellvertreter
	Alexander Marcuse DW im KK Recklinghausen e. V., Recklinghausen
	3. Stellvertreterin
	Heike Henke v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, Bielefeld
	4. Stellvertreter
	Karsten Schmidt Diakonie in Südwestfalen gGmbH, Siegen
	5. Stellvertreter
	Ino Jan Lindemann v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, Bielefeld
2. Beisitzer	1. Stellvertreterin
Jörg Kamps Integrationsassistent, Recklinghausen	Elke von Kolken Verbandssekretärin, Dortmund
	2. Stellvertreter
	Andreas Korff Bürokaufmann, Bad Oeynhausen
	3. Stellvertreter
	Steffen Bundrück Verbandssekretär, Bochum
	4. Stellvertreter
	Peter Nagler Münster
	5. Stellvertreter
	Ralf Hubert Erzieher, Münster

Eingaben sind zu richten an:

Schlichtungsstelle nach dem MVG – 1. Kammer
(kirchliche Körperschaften und Anstalten des öffentlichen Rechts
im Bereich der Evangelischen Kirche von Westfalen)

Geschäftsstelle: Postfach 10 10 51, 33510 Bielefeld
Leitung der Geschäftsstelle: Dirk Palmowski
Tel. 0521 594-142; Fax: 0521 594-467
E-Mail: Dirk.Palmowski@ekvw.de

Schlichtungsstelle nach dem MVG – 2. Kammer
(Mitglieder des Diakonisches Werk Rheinland-Westfalen-Lippe e. V.
mit Sitz auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche von Westfalen)

Nebenstelle der Geschäftsstelle: Lenaustraße 41, 40470 Düsseldorf
Leitung Nebenstelle der Geschäftsstelle: Kerstin Montag
Tel.: 0211 6398-432; Fax: 0211 6398-434
E-Mail: K.Montag@diakonie-rwl.de

Nr. 45Kirchliches Amtsblatt –
Redaktionsschlusstermine

Landeskirchenamt	Bielefeld, 2. Dezember 2020
Az.: 605.10

Nachstehend werden die Redaktionsschlusstermine für das Jahr 2021 bekannt gegeben. Texte, die nach den angegebenen Terminen bei der Redaktion des Kirchlichen Amtsblattes eingehen, können erst für das jeweils nächste Amtsblatt berücksichtigt werden.

Ausgabe	Redaktionsschluss	Erscheinungsdatum voraussichtlich
Januar 2021	14. Januar 2021, 12:00 Uhr	29. Januar 2021
Februar 2021	11. Februar 2021, 12:00 Uhr	26. Februar 2021
März 2021	15. März 2021, 12:00 Uhr	31. März 2021
April 2021	15. April 2021, 12:00 Uhr	30. April 2021
Mai 2021	12. Mai 2021, 12:00 Uhr	31. Mai 2021
Juni 2021	14. Juni 2021, 12:00 Uhr	30. Juni 2021
Juli 2021	14. Juli 2021, 12:00 Uhr	30. Juli 2021
August 2021	16. August 2021, 12:00 Uhr	31. August 2021
September 2021	15. September 2021, 12:00 Uhr	30. September 2021
Oktober 2021	14. Oktober 2021, 12:00 Uhr	29. Oktober 2021
November 2021	15. November 2021, 12:00 Uhr	30. November 2021
Dezember 2021	10. Dezember 2021, 12:00 Uhr	30. Dezember 2021

Die Redaktion behält sich vor, im Einzelfall von der Herausgabe eines Amtsblattes abzusehen, wenn unter Beachtung von Terminvorgaben das Inkrafttreten kirchlichen Rechts nicht gefährdet ist und nur wenige, vom Umfang her geringe Veröffentlichungstexte vorliegen.

Personalnachrichten

Nr. 46Personalnachrichten der Theologinnen und Theologen

Berufungen

Pfarrerin Nina Johanna Miriam Ciesielski zur Pfarrerin der 3. Pfarrstelle der Ev. Emmaus-Kirchengemeinde Gelsenkirchen, Ev. Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid,

Pfarrerin Anja Martin zur Pfarrerin der 1. Pfarrstelle der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Hemer, Ev. Kirchenkreis Iserlohn,

Pfarrer Rüdiger Odening zum Pfarrer der 17. Kreispfarrstelle des Ev. Kirchenkreises Dortmund,

Pfarrerin Cornelia Schütter zur Pfarrerin der 1.2 Pfarrstelle der Ev. Kirchengemeinde Ahlen, Ev. Kirchenkreis Hamm,

Pfarrerin Britta Kristina Schwiete zur Pfarrerin der 12. Kreispfarrstelle des Ev. Kirchenkreises Paderborn,

Pfarrerin Ruth Wessels zur Pfarrerin der 10. Kreispfarrstelle des Ev. Kirchenkreises Bielefeld.

Beurlaubungen

Pfarrerin Astrid Gießelmann, 17. Kreispfarrstelle des Ev. Kirchenkreises Herford, infolge Übernahme eines hauptamtlichen Dienstes als Brüder- und Schwesternpfarrerin beim Wittekindshof – Diakonische Stiftung für Menschen mit Behinderungen – mit Wirkung vom 1. Februar 2021 zunächst bis zum Ablauf des 31. Januar 2029 (§ 70 PfDG.EKD).

Ruhestand

Pfarrer Martin Ahlhaus, Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung, zum 1. Februar 2021,

Pfarrer Johannes Doering, 3. Pfarrstelle der Ev. Kirchengemeinde Unna, Ev. Kirchenkreis Unna, zum 1. Februar 2021,

Pfarrer Andreas Heitland, 1. Pfarrstelle der Ev. Dietrich-Bonhoeffer-Kirchengemeinde Bielefeld, Ev. Kirchenkreis Bielefeld, zum 1. Februar 2021,

Superintendent Andreas Huneke, Pfarrstelle des Superintendenten, Ev. Kirchenkreis Vlotho, zum 1. Februar 2021,

Pfarrerin Dolores Oberfohren, Ev. Kirchenkreis Iserlohn, zum 1. Februar 2021,

Pfarrer Thomas Werner, 4. Pfarrstelle der Ev. Kirchengemeinde Gevelsberg, Ev. Kirchenkreis Schwelm, zum 1. Januar 2021.

Todesfälle

Pfarrer i. R. Heinz Külpmann, zuletzt Pfarrer der Ev. Kirchengemeinde Borgeln, Ev. Kirchenkreis Soest, am 14. Oktober 2020 im Alter von 82 Jahren,

Pfarrer i. R. Walter Perrey, zuletzt Pfarrer der Ev.-Luth. St.-Stephans-Kirchengemeinde Vlotho, Ev. Kirchenkreis Vlotho, am 26. November 2020 im Alter von 91 Jahren,

Pfarrer i. R. Gerhard Piehl, zuletzt Pfarrer der Ev. Kirchengemeinde Waltrop, Ev. Kirchenkreis Recklinghausen, am 7. November 2020 im Alter von 76 Jahren,

Pfarrer i. R. Johannes Tielker, zuletzt Pfarrer der Ev. Erlöser-Kirchengemeinde Münster, Ev. Kirchenkreis Münster, am 12. November 2020 im Alter von 75 Jahren,

Pfarrer i. R. Eduard Wörmann, zuletzt Pfarrer und Leiter des Sozialamtes der Evangelischen Kirche von Westfalen, am 22. November 2020 im Alter von 90 Jahren.

Wahlbestätigungen

Folgende Wahlen der Kreissynode des Ev. Kirchenkreises Bielefeld am 25. September 2020:

Pfarrer Christoph Steffen zum Assessor des Ev. Kirchenkreises Bielefeld,

Pfarrerin Dorothea Prüßner-Darkow zur Stellvertreterin des Assessors des Ev. Kirchenkreises Bielefeld.

Folgende Wahlen der Kreissynode des Ev. Kirchenkreises Soest-Arnsberg am 26. September 2020:

Pfarrer Thomas Hartmann zum Assessor des Ev. Kirchenkreises Soest-Arnsberg,

Pfarrer Kai Hegemann zum Stellvertreter des Assessors des Ev. Kirchenkreises Soest-Arnsberg.

Stellenangebote

Nr. 47Pfarrstellen

Landesjugendpfarrerin/Landesjugendpfarrer
für die theologische Leitung des Amtes für Jugendarbeit

Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) sucht für die theologische Leitung des Amtes für Jugendarbeit

eine Landesjugendpfarrerin/
einen Landesjugendpfarrer

Die Besetzung der Pfarrstelle erfolgt auf Vorschlag der Jugendkammer und Berufung durch die Kirchenleitung für zunächst acht Jahre zum nächstmöglichen Zeitpunkt. Eine Verlängerung ist möglich.

Die zu besetzende Pfarrstelle umfasst die theologische Leitung des Amtes für Jugendarbeit der EKvW mit einem Stellenumfang von 100 %.

Gesellschaftliche Transformationsprozesse und die damit verbundenen Individualisierungs- und Pluralisierungstendenzen führen dazu, dass Kirche im Leben der Menschen eine immer unbedeutendere Rolle spielt. Evangelische Kinder- und Jugendarbeit hat demzufolge verstärkt die Herausforderung darzustellen, was die verkündete christliche Hoffnung mit der Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen zu tun hat. In diesem Sinne ist evangelische Kinder- und Jugendarbeit aufgefordert (Erfahrungs-)Räume anzubieten, in denen junge Menschen mit dem christlichen Glauben in Kontakt kommen und eine eigene Spiritualität entwickeln können.

Wir suchen eine inspirierende, innovative und motivierende Persönlichkeit, die Freude daran hat, Erfahrungsräume aktiv zu gestalten und mit vielen hoch motivierten Engagierten evangelische Jugendarbeit weiter spirituell zu profilieren.

Was wir von Bewerberinnen und Bewerbern erwarten:

theologisch-gemeindepädagogische Kompetenz,
religionspädagogische Fachkompetenz,
Bereitschaft zur Mitarbeit und Kooperation im zukünftigen Netzwerk Jugend und Bildung der Landeskirche,
Erfahrung in der Jugend(verbands)arbeit und Kenntnis der inneren Strukturen evangelischer Jugendarbeit,
Mitgestaltung des ergebnisoffenen Strukturprozesses evangelischer Jugendarbeit in Westfalen,
Feldkompetenz und Teamfähigkeit,
hohe Kommunikations- und Netzwerkfähigkeit,
Leitungskompetenz und -erfahrung,
Begeisterung für die Kommunikation des Evangeliums,
Vertretung der Interessen der Ev. Jugend von Westfalen.

Wir bieten:

eine kreative und vielseitige Tätigkeit mit hoch motivierten und qualifizierten ehrenamtlich und hauptberuflich Mitarbeitenden,
eine gute Verwaltungsinfrastruktur sowie moderne Büroräume mit guter technischer Ausstattung,
die anregende Atmosphäre des Campus Haus Villigst mit modernen Seminarräumen und der Möglichkeit zur eigenen Fort- und Weiterbildung,
Besoldung nach dem Pfarrbesoldungsrecht der EKvW.

Voraussetzung für die Bewerbung ist die Anstellungsfähigkeit als Pfarrerin oder Pfarrer der EKvW. Dienstsitz ist das Amt für Jugendarbeit in Haus Villigst, 58239 Schwerte.

Das Landeskirchenamt hat sich die berufliche Förderung von Frauen zum Ziel gesetzt, deshalb wird Bewerbungen von Frauen mit besonderem Interesse entgegengesehen. Schwerbehinderte Bewerberinnen/Bewerber werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Auskünfte erteilen:

Stellvertretender Leiter und Geschäftsführer des Amtes für Jugendarbeit
Knut Grünheit
Tel.: 02304 755-181
E-Mail: knut.gruenheit@afj-ekvw.de

Zuständiger Dezernent
Landeskirchenrat Rainer Timmer
Tel.: 0521 594-220
E-Mail: rainer.timmer@ekvw.de

Ausführliche Informationen zu den Arbeitsbereichen: www.ev-jugend-westfalen.de

Bewerbungen mit Lebenslauf, Motivationsschreiben und für das Arbeitsfeld relevanten Zertifikaten richten Sie bitte bis 15. Februar 2021 an:

Evangelische Kirche von Westfalen
Landeskirchenrat Rainer Timmer
Postfach 10 10 51
33510 Bielefeld
E-Mail: rainer.timmer@ekvw.de

Berichtigungen

Nr. 48Personalnachrichten der Theologinnen und Theologen – Wahlbestätigungen

Die Rubrik „Wahlbestätigungen“ der Personalnachrichten der Theologinnen und Theologen im Kirchlichen Amtsblatt der Evangelischen Kirche von Westfalen Teil II – Ausgabe 11 vom 30. November 2020 (KABl. 2020 II Nr. 42 S. 91) ist wie folgt zu berichtigen:

Folgende Wahlen der Kreissynode des Ev. Kirchenkreises Dortmund am 12. September 2020:

Pfarrerin Leonie Grüning zur Ständig Stellvertretenden Superintendentin des Ev. Kirchenkreises Dortmund,

Pfarrerin Sigrun König zur Stellvertreterin der Ständig Stellvertretenden Superintendentin des Ev. Kirchenkreises Dortmund,

Pfarrer Michael Stache zum Ständig Stellvertretenden Superintendenten des Ev. Kirchenkreises Dortmund,

Pfarrer Hanno Gerke zum Stellvertreter des Ständig Stellvertretenden Superintendenten des Ev. Kirchenkreises Dortmund.

Rezensionen

Die Buchbesprechungen werden allein von den jeweiligen Rezensenten verantwortet.

Nr. 49Rainer Stuhlmann:
„Wir weigern uns, Feinde zu sein.
Hoffnungsgeschichten aus einem zerrissenen Land“
Rezensentin: Annette Muhr-Nelson

Neukirchener-Verlagsgesellschaft, Neukirchen-Vluyn 2020, 1. Auflage, 223 Seiten, gebundene Ausgabe, 14,99 €, ISBN: 978-3-7615-6504-9

Die christlich-palästinensische Familie Nasser besitzt einen Weinberg in der Nähe von Bethlehem. Er ist umgeben von jüdischen Siedlungen. Immer wieder haben Israelis versucht, die Nassers zum Verlassen ihrer Farm zu bewegen, mit legalen und illegalen Methoden. Doch sie blieben. „Tent of Nations“ nennen sie diesen Ort. Es ist eine Farm ohne Gebäude, denn sie bekommen noch nicht einmal für ein Toilettenhäuschen eine Baugenehmigung. Sie und die Freiwilligen aus aller Welt, die aus dieser Farm einen internationalen und interkulturellen Begegnungsort machen, übernachten in den Höhlen, die schon den Großeltern von Daoud Nasser Schutz vor Wind und Wetter boten.

„Wir weigern uns, Feinde zu sein“, ist das Motto der Nassers und der Titel des zweiten Buches von Rainer Stuhlmann über seine langjährigen Erfahrungen als evangelischer Theologe in Israel und Palästina. Dieser Satz beschreibt die dritte Alternative, die scheinbar unmögliche Möglichkeit. „Wir hätten hasserfüllt zurückschlagen oder uns gleich dem Druck beugen und klein beigeben können. Beides war für uns keine Option“, sagt der Palästinenser Daoud Nasser. Stattdessen verfolgt er das Konzept des friedlichen Widerstands. Bestärkt fühlt er sich dabei durch die Bergpredigt und viele andere biblische Texte, die dazu ermutigen, einen dritten Weg zu suchen.

Stuhlmann gibt viele Beispiele von mutigen Menschen und Initiativen, die beharrlich auf die Kraft des Friedens in diesem zerrissenen Land setzen. Er ergreift Partei für Friedensstifter*innen auf beiden Seiten und erzählt Hoffnungsgeschichten, etwa von der israelischen Initiative „Gun Free Kitchen Tables“. Sie möchte zeigen, was jenseits von gewaltsamen Lösungsversuchen nötig und möglich ist.

Was alle Initiativen antreibt, beharrlich gegen vereinnahmende Feindbilder, gegen die Allgegenwart der Waffen, gegen eine Politik der Polarisierung anzutreten, ist die „Kraft des verwandelten Zorns“. Eindrücklich erzählt der Autor von intensiven Begegnungen mit Menschen, die in der Begegnung mit anderen nachdenklich wurden und ihre eigene Meinung infrage stellten. Immer wieder konfrontiert er seine Erlebnisse mit biblischen Geschichten und bürstet sie gegen den Strich, zum Beispiel David und Goliath, Gideon oder die namenlose Heldin aus Richter 9. Das Gebot der Feindesliebe, arbeitet Stuhlmann heraus, ist zuallererst ein jüdisches Gebot. Und auch Muslime kennen es.

Diese theologischen Reflexionen machen für mich den besonderen Reiz des Buches aus. Es knüpft an die 2015 unter dem Titel „Zwischen den Stühlen“ veröffentlichten „Alltagsnotizen eines Christen in Israel und Palästina“ an und geht doch einen entscheidenden Schritt darüber hinaus. Rainer Stuhlmann reflektiert, ordnet ein, wertet aus und bezieht Stellung als protestantischer Theologe, der sein langjähriges Engagement im christlich-jüdischen Dialog mit seinem Eintreten für Gerechtigkeit, Frieden und Menschenrechte in Einklang zu bringen versucht.

An Israel und Palästina scheiden sich in der deutschen Debatte oft die Geister. Stuhlmann versucht sie für sich zusammenzuhalten, auch wenn er die Härte der gegenseitigen Vorwürfe selbst zu spüren bekommt. Er hält daran fest, dass es einen dritten Weg gibt, den Weg des verwandelten Zorns. Das gibt Hoffnung, und das macht dieses Buch so lesenswert!

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H 21098	Streifbandzeitung
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