.Ordnung des oikos-Instituts für Mission und Ökumene der Evangelischen Kirche von Westfalen
§ 1
§ 2
§ 3
§ 4
§ 5
§ 6
§ 7
Ordnung des oikos-Instituts für Mission und Ökumene der Evangelischen Kirche von Westfalen
(Institutsordnung oikos-Institut – oikO)
Vom 27. Oktober 2022
(KABl 2022 I Nr. 86 S. 237)
####§ 1
Stellung
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1
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Das oikos-Institut für Mission und Ökumene (im Folgenden „oikos-Institut“) mit Sitz in Dortmund ist eine unselbstständige Einrichtung der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) im Sinne von Artikel 156 Kirchenordnung1# und der von der Kirchenleitung erlassenen Grundsätze für die Arbeit der landeskirchlichen Ämter, Dienste und Ausschüsse.
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2
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Das oikos-Institut tritt als „oikos-Institut für Mission und Ökumene der Evangelischen Kirche von Westfalen“ auf.
#§ 2
Auftrag
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1
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1 Das oikos-Institut arbeitet innerhalb der EKvW an den Themenbereichen Gemeinde- und Kirchenentwicklung, Entwicklungsdienst und weltweite Nachhaltigkeit, Mission und Kirchenpartnerschaften, Ökumene und interreligiöser Dialog. 2 Es nimmt die Aufgaben der von Cansteinschen Bibelanstalt in Westfalen als unselbstständige Einrichtung der EKvW wahr.
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2
)
1 Das oikos-Institut unterstützt und berät in diesen Themenbereichen die Kirchengemeinden und Kirchenkreise der EKvW sowie Initiativen und Einzelpersonen. 2 Es engagiert sich im Dialog mit internationalen Partnern. 3 Grundlage der Arbeit des oikos-Instituts ist das Missionsverständnis der EKvW.
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3
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Das oikos-Institut nimmt seine Aufgaben in sieben Handlungsfeldern wahr:
- Beraten und begleiten,
- Bibel entdecken,
- Zum Glauben einladen,
- Nachhaltige Entwicklung und Gerechtigkeit stärken,
- Ökumenisch lernen in vereinter Mission,
- Ökumene und Dialog,
- Unterstützung leisten durch Verwaltung und Organisation.
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4
)
Die Aufgabenbereiche und Projekte der Handlungsfelder sind im Anhang aufgeführt.
#§ 3
Arbeitsweise
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1
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Das oikos-Institut arbeitet vornehmlich in Projektgruppen, um neue Impulse in den Regionen zu setzen und Anliegen der Kirchenkreise und Gemeinden sowie der Partner aus Ökumene und Zivilgesellschaft aufzunehmen und umzusetzen.
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2
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1 Zur Vernetzung der Arbeit mit den Kirchenkreisen, den Gemeinden und anderen Partnern aus Kirche und Gesellschaft in der Region wird eine Regionalstruktur aus vier Regionen geschaffen: Münsterland, Ostwestfalen, Südwestfalen und Ruhrgebiet. 2 Alle Regionen werden durch ein möglichst divers aufgestelltes interprofessionelles Team von Referentinnen und Referenten begleitet. 3 Den Regionen werden folgende Kirchenkreise zugeordnet:
- Region Münsterland: Kirchenkreise Tecklenburg, Steinfurt-Coesfeld-Borken, Münster, Hamm und Unna,
- Region Ostwestfalen: Kirchenkreise Lübbecke, Minden, Herford, Vlotho, Halle, Bielefeld, Gütersloh und Paderborn,
- Region Südwestfalen: Kirchenkreise Soest-Arnsberg, Iserlohn, Lüdenscheid-Plettenberg und Siegen-Wittgenstein,
- Region Ruhrgebiet: Kirchenkreise Dortmund, Hagen, Hattingen-Witten, Schwelm, Gladbeck-Bottrop-Dorsten, Recklinghausen, Bochum, Gelsenkirchen und Wattenscheid sowie Herne.
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3
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1 Für die Vernetzung in den Regionen soll mit diesen eine geeignete Struktur entwickelt werden. 2 Diese kann in einer gesonderten Ordnung geregelt werden, die das Landeskirchenamt beschließt.
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4
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Zur Förderung der Zusammenarbeit mit den Kirchenkreisen nehmen die Referentinnen und Referenten die Funktion einer Kontaktperson für einen oder mehrere Kirchenkreise wahr.
#§ 4
Zusammenarbeit
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1
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1 In allen Handlungsfeldern arbeitet das oikos-Institut eng zusammen mit Gemeinden, Kirchen und Organisationen der Zivilgesellschaft. 2 Das oikos-Institut vernetzt seine Arbeit lokal, regional und international.
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2
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Das oikos-Institut kooperiert mit den anderen Instituten, Ämtern und Einrichtungen der EKvW, den gemeinsamen Diensten der Kirchenkreise und Gestaltungsräume und den freien Werken gemäß Artikel 165 Kirchenordnung2#.
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3
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Das oikos-Institut arbeitet themenbezogen auf die einzelnen Handlungsfelder mit verschiedenen Einrichtungen innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland zusammen.
#§ 5
Institutsleitung
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1
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1 Das oikos-Institut wird von der Leiterin oder dem Leiter geleitet (Institutsleitung). 2 Die Vertretung erfolgt durch eine ständige Stellvertretung.
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2
)
1 Die Institutsleitung ist verantwortlich für die Durchführung der Aufgaben des oikos-Instituts im Rahmen dieser Ordnung und übt unbeschadet der Zuständigkeit des Landeskirchenamtes die Dienst- und Fachaufsicht über die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus. 2 Sie ist zuständig für die Konzeptionsentwicklung, den Haushalt sowie die Geschäftsführung, Personalführung und Organisationsentwicklung des oikos-Instituts.
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3
)
Die Institutsleitung verantwortet die Arbeit gegenüber Kirchenleitung und Landeskirchenamt der EKvW.
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4
)
Die Institutsleitung vertritt unbeschadet der Zuständigkeiten von Kirchenleitung und Landeskirchenamt das oikos-Institut nach außen.
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5
)
Die Institutsleitung ruft die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmäßig zu Dienstbesprechungen zusammen.
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6
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Weitere Einzelheiten können in einer Geschäftsordnung geregelt werden, die das Landeskirchenamt beschließt.
#§ 6
Qualitätssicherung
1 Das oikos-Institut hat im Rahmen einer Konzeption Grundsätze und Ziele seiner Arbeit formuliert. 2 Es überprüft regelmäßig die Zielerreichung sowie die Zielgenauigkeit und Qualität seiner Angebote.
#§ 7
Inkrafttreten
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1
)
Diese Ordnung tritt am 1. Januar 2023 in Kraft.
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2
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Die Ordnung des Instituts für Gemeindeentwicklung und missionarische Dienste der Evangelischen Kirche von Westfalen (Institutsordnung Gemeindeentwicklung und missionarische Dienste – igmO) vom 11. Oktober 2018 tritt gleichzeitig außer Kraft.
#Anhang Handlungsfelder
- Beraten und begleitenDazu bietet das oikos-Institut kompetente Begleitung, insbesondere durch:
- Beratung von Gemeinden in ihrer Konzeptions- und Organisationsentwicklung (GBOE),
- Förderung des missionarischen Gemeindeaufbaus und Angebot der geistlichen Begleitung für Gemeinden,
- Fortbildung und Zurüstung für Presbyterinnen und Presbyter,
- Unterstützung von Menschen und Initiativen, frische Ausdrucksformen von Kirche zu entwickeln (z. B. FreshX),
- Förderung des Dialogs von Kirche, Kultur und Gesellschaft in Citykirchen(projekten) und im Bereich „Kirche und Tourismus“,
- Beratung in Fragen der Umnutzung und Umwidmung von Kirchen,
- Vermittlung von Kontakten zum Innovationsfonds der EKvW,
- Ermutigung und Stärkung von Beteiligten, in solchen Prozessen die besonderen Chancen ökumenischer, interkultureller und interreligiöser Zusammenarbeit zu entdecken und wahrzunehmen.
- Bibel entdeckenDies wird besonders deutlich durch:
- die bibelpädagogischen Angebote der Werkstatt Bibel,
- die Arbeit der von Cansteinschen Bibelanstalt in Westfalen,
- die Mitarbeit bei der Erstellung von Materialien für die ökumenische Bibelwoche,
- die Erstellung von Gottesdienstmaterialien zu bestimmten Themen, z. B. Kirche und Migration sowie weltweite Gerechtigkeit,
- die Mitarbeit an der ökumenischen Predigtreihe „nachhaltig predigen“.
- Zum Glauben einladenDafür macht das oikos-Institut vielfältige Angebote, insbesondere:
- werden evangelisierendes Handeln und Veranstaltungen unterstützt,
- werden Fortbildungen angeboten für Hauskreise und Besuchsdienste,
- werden Angebote im neuen Themenfeld „Körper und Glaube“ gefördert,
- werden Taufkurse und Kurse zum Glauben angeboten und Angebote wie zum genussvollen Glauben entwickelt,
- werden die Erprobung von neuen Formaten wie „Gottesdienst erleben“ gefördert,
- wird sich das oikos-Institut in Kirchentage und deren spirituelle Angebote einbringen und dazu einladen,
- werden neue Projekte und Ideen entwickelt.
- Nachhaltige Entwicklung und Gerechtigkeit stärkenDies wird besonders deutlich durch den Einsatz des oikos-Instituts:
- in der Zusammenarbeit mit der Vereinten Evangelischen Mission und den in ihr verbundenen Kirchen,
- im globalen Lernen in der internationalen Solidarität und im Bereich der Advocacy- und Lobbyarbeit,
- für einen gerechten Welthandel, fairen Handel, ökofaire Beschaffung,
- in der Wahrnehmung der Aufgaben des Kirchlichen Entwicklungsdienstes und der regionalen Zuständigkeit für Brot für die Welt,
- für Frieden und Verständigung im Nahen und Mittleren Osten sowie im südlichen und zentralen Afrika,
- für und mit Jugendlichen, z. B. in Bildungsprojekten mit weltweiter Perspektive,
- in sozialdiakonischen Kooperationen mit mittel- und osteuropäischen Kirchen und der Aktion Hoffnung für Osteuropa,
- in ökumenischen und entwicklungspolitischen Netzwerken, z. B. oikocredit, erlassjahr.de, Kampagne für Saubere Kleidung und Brot für die Welt,
- in der ökumenischen Arbeit für Gerechtigkeit, z. B. in der Arbeitsgruppe Eine-Welt-Gruppen des Bistums Münsters und der EKvW,
- für Geschlechtergerechtigkeit im ökumenischen Kontext.
- Ökumenisch lernen in vereinter MissionDazu wirkt das oikos-Institut besonders mit:
- bei der Bearbeitung theologischer Grundsatzfragen von Mission und Ökumene,
- in der Weggemeinschaft mit Kirchen in Afrika, Asien, Europa und Nord- und Südamerika, insbesondere in der VEM-Gemeinschaft,
- in den ökumenischen Partnerschaften der Kirchenkreise und Gemeinden,
- bei Formen ökumenischer Spiritualität,
- in der ökumenischen Frauenarbeit,
- in der Zusammenarbeit im internationalen Kirchenkonvent (IKK), um gemeinsam Kirche zu sein,
- in der Begegnung und Zusammenarbeit mit unseren Partnerkirchen in Europa und den USA sowie mit der Evangelischen Kirche am La Plata.
- Ökumene und DialogDas oikos-Institut tut dies vornehmlich durch das Engagement:
- bei der Umsetzung der ökumenischen Selbstverpflichtungen zwischen den evangelischen Landeskirchen und katholischen Bistümern in Nordrhein-Westfalen (NRW) auf allen Ebenen,
- im Gespräch und in Zusammenarbeit mit den katholischen Bistümern in NRW,
- in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK),
- in ökumenischen Netzwerken und Bünden,
- im internationalen Kirchenkonvent,
- im interreligiösen Dialog,
- im christlich-jüdischen Dialog,
- im christlich-islamischen Dialog,
- im Gespräch mit den orthodoxen und orientalischen Kirchen in NRW,
- bei der Beratung und Begleitung in Sekten- und Weltanschauungsfragen,
- bei Angeboten, die Orientierung in weltanschaulicher Vielfalt bieten,
- bei der Entwicklung neuer Formate für Kirche im digitalen Raum,
- für Diversität und Vielfalt in Kirche und Gemeinden,
- in der (selbst-)kritischen Reflektion des Zusammenhangs von Kirche und Rassismus.
- Unterstützung leisten durch Verwaltung und OrganisationDies tut das oikos-Institut insbesondere mit:
- der Organisation von landeskirchlichen Großveranstaltungen,
- der Übernahme von Stabstellenaufgaben für das Ökumenedezernat der EKvW,
- Weiterbildung für Presbyterien, Presbyteriumsleitungen, Küsterinnen und Küster, Theologiestudierende sowie Pfarrerinnen und Pfarrer, Pastoralkollegs und Studienreisen,
- Fortbildungs- und Unterstützungsangeboten für Gemeindegruppen, Eine-Welt-Gruppen sowie Engagierte in Kirche und Zivilgesellschaft,
- Arbeitshilfen und Publikationen für die Gemeindearbeit, die interessierte Öffentlichkeit und die weltweite Ökumene,
- der Unterstützung internationaler Gemeinden in Westfalen,
- einer qualifizierten Öffentlichkeitsarbeit,
- der Unterstützung einer kompetenten Verwaltung.